So rüstest du eine Scheibenbremse am MTB in wenigen Schritten nach
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> zum Schritt-für-Schritt Guide
> Häufige Fragen und Antworten
Wenn du bei uns ein Mountainbike kaufst, ist es bereits ab Werk mit einer wertigen Scheibenbremse ausgestattet. Es gibt aber gute Gründe ein Disc Brake Upgrade durchzuführen. Da ist zunächst der Einsatzbereich: Wenn du in den Alpen unterwegs bist, braucht deine Bremse besonders viel Standfestigkeit. Bist du aggressiv am Trails shredden oder betreibst Bikepacking mit zusätzlichem Gewicht, ist mehr Bremsleistung empfehlenswert. Außerdem spielen die Zuverlässigkeit und Einstellbarkeit sowie deine Vorlieben bezüglich Griffergonomie und Bremscharakteristik – zum Beispiel beim Druckpunkt – eine Rolle. Fazit: Eine Bremse mit mehr Power, besserer Standfestigkeit und höherer Zuverlässigkeit kann die Performance deines Bikes spürbar verbessern. Und wir zeigen dir Schritt für Schritt, wie du deine Traumbremse montierst!
WAS DU BRAUCHST
Folgende Werkzeuge brauchst du für das Nachrüsten der Scheibenbremse:
Selbstverständlich brauchst du auch die neue Scheibenbremsanlage samt Zubehör:
Unser Experten-Tipp: Je nach Hersteller brauchst du unterschiedliche Werkzeuge. Checke also immer die Montage- und Serviceanleitungen des Herstellers deiner Scheibenbremse, welche speziellen Handgriffe und Tools nötig sind.
Wir haben die Laufräder an unserem Trail-Mountainbike bereits vorab ausgebaut und die Bremsanlage demontiert. Steht letzteres bei dir noch an, befolge einfach unsere Anleitung ab Schritt 7 rückwärts. So oder so um eine neue Bremsanlage zu montieren oder demontieren, solltest du dein Bike am besten in einem Montageständer hängen. So kannst du in einer angenehmen Höhe sicher arbeiten. Wenn du diese Möglichkeiten nicht hast, lehne dein Fahrrad mit montierten Laufrädern mit der rechten Seite (Kettenblatt) an eine Wand, damit du gut an der Bremsanlage auf der linken Seite arbeiten kannst. Bevor es losgeht, empfiehlt es sich außerdem, die Bremsbeläge zum Schutz zu entfernen und einen Entlüftungsblock einzusetzen. Wie das geht, erfährst du in „Bremsbeläge wechseln“.
Das Nachrüsten deiner neuen MTB-Scheibenbremse erfolgt in zwei Teilen. Zuerst musst du die neue Bremsanlage montieren und im Anschluss die Bremsanlage noch einstellen.
Gut zu wissen: Die Montage der Bremsanlage funktioniert beim Vorder- und Hinterrad grundsätzlich gleich. Lediglich die Länge der Leitung, und wie sie verlegt ist, unterscheidet sich.
SCHRITT 1
Um die neue Bremsscheibe am Laufrad zu montieren, legst du sie einfach, unter Beachtung einer eventuell vorgegebenen Laufrichtung, auf die Aufnahme der Nabe. Entweder wird die Scheibe mit sechs Schrauben oder per Center Lock-Ring befestigt. Bei Schrauben solltest du abwechselnd über Kreuz anziehen und ggf. die Sicherungsplättchen nicht vergessen.
Unser Experten-Tipp: Verwende zum Abschluss immer einen Drehmomentschlüssel und beachte die Vorgaben des Herstellers.
SCHRITT 2
Für diesen Schritt ist es entscheidend, ob deinen Rahmen mit innen- oder außenverlegten Leitungen kompatibel ist. Bei Innenverlegung musst du jetzt erst die Verbindung zwischen Bremshebel und Leitung lösen. Überschüssige Bremsflüssigkeit nimmst du einfach mit einem Tuch auf. Bei Außenverlegung kannst du einfach weiter machen. Besitzt dein Bremshebel keine Schelle mit Klappfunktion, musst du noch die Griffe demontieren. Ansonsten platzierst du den Bremshebel so, dass du ihn auch mit weitem Griff am Lenker mit Zeige- und Mittelfinger gut erreichst.
SCHRITT 3
Hast du einen Rahmen für innenverlegte Bremsleitungen führe bitte erst mal "Schritt 6 – Innen die Leitung verlegen" aus, bevor es hier weiter geht. Ist alles bereit, befestige den Bremssattel mit den beiden Befestigungsschrauben. Montierst du den Sattel direkt an der Gabel verwende je nach Sockel die richtige Schraubenlänge. Beachte außerdem, alle nötigen Adapter, Unterlegscheiben und Ringe nach Herstellerangabe zwischen Bremssattel und Befestigungspunkt bzw. Adapter zu platzieren.
Unser Experten-Tipp: Ziehe die beiden Befestigungsschrauben zunächst nur so fest an, dass sich der Bremskörper noch etwas bewegen kann, wenn du später das Laufrad mit der Bremsscheibe einbaust.
SCHRITT 4
Sind Bremsgriff und Bremssattel montiert, gilt es die richtige Leitungslänge herauszufinden. Lege die Leitung vom Bremssattel aus entlang der Gabel bzw. des Rahmens – ggf. mit Hilfsfixierung z. B. kleine Kabelbinder – wie sie später verlegt wird. Bei innen verlegten Leitungen führst du das im Steuerrohrbereich herausschauende Ende ebenfalls bis an den Bremshebel. Schlage den Lenker mit Leitung am Bremsgriff voll ein. Jetzt siehst du, ob und wie viel die Leitung zu lang ist. Markiere die Stelle, an der sie gekürzt werden soll.
SCHRITT 5
Öffne bei Außenverlegung zuerst mit dem Maulschlüssel die Leitungsverschraubung am Bremshebel. Kürze die Leitung mit dem Leitungs-Cutter an der markierten Stelle – das alte Fitting-Kit (Pin + Olive) kann nicht wiederverwendet werden. Presse nach dem Kürzen einen neuen Pin mit dem passenden Tool ein. Schiebe anschließend zuerst den Staubschutz und dann die Überwurfmutter auf. Setze danach eine neue Olive auf die Bremsleitung. Zum Abschluss schiebst du das Leitungsende bis zum Anschlag in den Bremshebel und ziehst die Überwurfmutter mit Gefühl an, bis du einen Widerstand spürst.
Unser Experten-Tipp: Bei SRAM geht die Montage des Anschluss-Kits besonders einfach. Hier wird zuerst der Pin in die Leitung geschraubt, danach folgen Staubschutz und Überwurfmutter und abschließend wird wiederum die Olive auf den Pin geschraubt.
SCHRITT 6
Das Verlegen der Leitung unterscheidet je nachdem ob die Leitungen innen oder außen geführt werden:
SCHRITT 7
Jetzt entfernst du den Entlüftungsblock, montierst die Bremsbeläge wieder und baust das Laufrad ein. Achte darauf, dass das Laufrad korrekt sitzt. Vor allem bei Schnellspannachsen ist dies für die Ausrichtung des Bremssattels wichtig.
SCHRITT 1
Durch das Kürzen der Leitungen kann Luft ins Bremssystem gelangen und der Druckpunkt sich verändern. Das merkst du daran, dass auch nach mehrmaligem Betätigen des Bremshebels keine oder nur eine geringe Bremswirkung einsetzt. In diesen Fällen solltest du deine Bremse entlüften. Verwende hierfür ein zu deiner Scheibenbremse passendes Entlüftungskit samt Bremsflüssigkeit. Folge beim Entlüften den Anweisungen des jeweiligen Bremsenherstellers, da sich das Entlüftungsprozedere von Hersteller zu Hersteller unterscheidet.
SCHRITT 2
Nachdem du die Bremsanlage entlüftet hast, geht es an das eigentliche Einstellen der Bremsanlage. Dafür musst du zunächst den noch locker sitzenden Bremssattel justieren. Das ist kein Hexenwerk, denn die Bremssättel moderner Scheibenbremsen richten sich nahezu selbst aus – in unserem Guide erklären wir, wie das funktioniert.
SCHRITT 3
Sitzt der Bremssattel korrekt, geht es ans Feintuning und Ausrichtung der Bremsgriffe. Meist kannst du die Griffweite justieren – das ist der Abstand des Bremshebels zum Lenker. Justiere die Griffweite so, dass du den Bremshebel – wenn du im Sattel sitzt und an den Lenker greifst – entspannt mit deinen Fingern erreichst. Die gestreckten Finger sollten dabei die gerade Verlängerung deines Arms sein.
Oft kannst du auch den Druckpunkt über eine Rändel- oder Innensechskantschraube justieren – das ist der Punkt beim Ziehen des Bremshebels, an dem die Bremsbeläge die Bremsscheibe berühren und die Bremskraft einsetzt.
SCHRITT 4
Wenn alles korrekt justiert und nach deinen individuellen Bedürfnissen eingestellt ist, musst du die neue Scheibenbremse noch einbremsen. Das ist essenziell, damit die Scheibenbremse ihre volle Leistung entfalten kann. In diesem Guide erklären wir, wie du eine neue Scheibenbremse korrekt einbremst.
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