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Fahrrad Inspektion selber machen – Schritt-für-Schritt-Anleitung & passende Ausrüstung

Fahrräder sind als ganzjährige Transportmittel beliebter denn je, doch auch sie benötigen regelmäßig Wartung und Pflege. Die Fahrrad Inspektion empfiehlt sich besonders nach einer gewissen Laufleistung. Die Werkstatt deines Vertrauens ist ausgebucht? Kein Problem! Mit unserer Checkliste prüfst du auf Verschleiß und Reparaturbedarf. Anschließend führst du Reparaturen und Pflege mit den passenden Komponenten, Verschleißteilen, Werkzeugen, Pflege- und Schmierstoffen selbst durch. Fahrradwartung kann so einfach sein! Jetzt…

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Fahrradwartung und Inspektion – Das bringt's!

Das Erkennen und Beheben der häufigsten Mängel am Fahrrad ist mit einer guten Anleitung zur Fahrrad Inspektion und dem richtigen Werkzeug kein Hexenwerk und außerdem kannst du noch jede Menge Inspektionskosten sparen.  
In unserer Themenwelt findest du beides und außerdem noch Ersatz- und Verschleißteile für viele aktuelle Mountainbikes, Rennräder und E-Bikes.
Und damit der Ernstfall erst gar nicht eintritt, unterstützen wir dich bei der Fahrradpflege mit speziellen Schmierstoffen, Produkten für die Fahrradreinigung und Materialpflege.
Wie beim Auto unterscheidet man auch am Fahrrad in kleine Inspektionen z. B. nach längeren Touren und große Inspektionen. Letztere sollten mindestens einmal im halben Jahr oder unseren Erfahrungen nach aller 3.000 km durchgeführt werden.  
Die nachfolgende Wartungs-Checkliste für aktuelle Fahrräder – basierend auf unseren Erfahrungen – ist bereits ziemlich umfassend, ersetzt aber bei größeren oder spezifischeren Mängeln an E-Bikes oder Fully-Fahrwerken nicht die Arbeit, Erfahrung und den Werkzeugen einer profesionellen Werkstatt.

Wir empfehlen dir als optimale Basis für den Bike-Check zu Hause einen Montageständer zu verwenden. Provisorisch kannst du dein Fahrrad auch an eine Wand anlehnen oder mit einer Unterlage auf die Nicht-Antriebsseite legen.

So wird der Fahrrad-Check eine saubere Sache

Nur an einem sauberen Bike macht die Fahrrad-Inspektion wirklich Spaß!
Also gilt besonders nach vielen Regenfahrten oder im Frühjahr: erst mal runter mit der Matschkruste der Trails und dem Wintersalz der Straße! Doch bevor es losgeht, denk bitte an die Umwelt: Für eine nachhaltige Fahrradreinigung empfehlen sich besonders Parkplätze oder gepflasterte Hinterhöfe mit Abläufen. Wasser marsch – grobem Dreck rückst du einfach mit Wasser und Schwamm zu Leibe. Hartnäckige Rückstände kannst du mit speziellem, meist biologisch abbaubaren Reinungs- und Pflegemitteln für Fahrräder einweichen und danach mit Wasser abspülen. 

Zur Hilfe kannst du dir auch einen Gartenschlauch oder ein spezielles Reinigungsgerät holen. Die Wasserdüse solltest du dabei aber auf Sprühnebel einstellen und grundsätzlich nicht direkt auf die Lager bzw. bei der E-Bike-Wartung nicht auf Elektronik oder Akku halten. 

Fahrrad-Inspektion – Die Checkliste

1. Gesamtbild

Werkstattcheck - Der erste Blick verrät bereits Problemzonen

Springen dir bereits optisch Baustellen ins Auge, solltest du diesen im Detail besonderes dein Augenmerk schenken.

2. Rahmen und Gabel

Verunreinigungen und fehlender Glanz lassen sich mit Pflegemitteln wie Lackreiniger und Politur schnell beseitigen.  
Auch gegen oberflächliche Korrosion gibt es geeignete Pflegeprodukte.   
Handelt es sich jedoch um tieferen Rost, Risse oder Verformungen solltest du Rahmen und Gabel tauschen oder dringend eine Fachwerkstatt aufsuchen, da es sich um sicherheitsrelevante Teile handelt.  
Federgabel und Dämpfer sollten geschmeidig ein und ausfedern und keinen Ölaustritt aufweisen.

3. Lenker, Vorbau, Griffe/Lenkerband und Steuersatz

Ist optisch alles in Ordnung (keine starke Korrosion oder Risse) prüfst du das Steuersatzspiel (Lenklager). Ziehe dazu mit einer Hand die Vorderradbremse und greife mit der anderen oberhalb an den Steuersatz.
Die Einstellung sowie die Kontrolle ob alle Schraub- bzw. Klemmverbindungen – Lenker- und Gabelschaft – fest sind, erledigst du bei modernen Ahead-Systemen mit einem 5er Innensechskant- bzw. Drehmomentschlüssel. Bei Carbon-Teilen am besten Carbon-Montagepaste vorher erneuern.  
Besitzt dein Bike einen geraden Lenker z. B. an MTB und Trekkingrad sollten auch die Griffe für maximale Sicherheit und Kontrolle festsitzen – Lock-On Griffe können festgeschraubt werden, normale u. U. mit Haarspray fixiert werden.  
An Bikes mit Drop-Bar (Rennräder, Gravelbikes & Co) sorgt ein intaktes Lenkerband neben einer schicken Optik noch für Grip und Isolation gegen Kälte.  
Tipp: Für die Teilnahme am Straßenverkehr nicht vergessen, die Klingel zu testen oder eventuell nachzurüsten.

4. Sattel und Sattelstütze

Wie am Cockpit gilt: Ist optisch alles in Ordnung, kannst du übergehen, die Schraubverbindung am Sattel mit einem Innensechskant- bzw. Drehmomentschlüssel zu prüfen und ggf. nachzuziehen.  
Auch die Sattelstützenklemmung sollte festsitzen, jedoch empfehlen wir dir vorher ggf. das Fett oder die Montagepaste zwischen Stütze und Sattelrohr zu erneuern.  
Weiterhin sollte an einer mehrteiligen Sattelstütze der Kopf fest mit dem Schaft verbunden sein und den Sattel checkst du auf Risse in der Decke, Polsterung und Bezug sowie eine feste Verbindung mit seinem Gestell.  
Gefederte und höhenverstellbare Sattelstützen (Dropper-Posts) kontrollierst du auf leichtgängige, geräuschlose Funktion und eventuellem Ölaustritt. Ist sie undicht oder trocken empfiehlt sich der Service in einer Fachwerkstatt.  
Kannst du deine Dropper-Post gar nicht erst ansteuern, erhältst du weitere nützliche Tipps unter: Züge und Leitungen.

Sattel und Sattelstütze müssen geprüft werden!

5. Laufräder und Bereifung

Ein für das Fahrverhalten besonders wichtiger Punkt bilden die Reifen. Sind sie an deinem Fahrrad schon abgefahren, porös, rissig oder so löchrig, dass du schon den Schlauch sehen kannst, solltest du sie dringend gegen neue tauschen. Wenn du mit Tubeless-Reifen bspw. am MTB fährst, solltest du auch das Reifendichtmittel erneuern, damit es im Falle einer Reifenpanne richtig abdichtet. Zum Schluss solltest du den Luftdruck deiner Fahrradreifen kontrollieren. 
Weiter gehts an den Laufrädern, diese sollten erst mal fest und richtig ausgerichtet sitzen. Wackelt etwas trotz fester Einspannung, weisen die Nabenlager höchstwahrscheinlich Spiel auf. Als Nächstes darfst du gern mal am Rad drehen, um herausfinden, ob alles rund läuft. Abschließend kontrollierst du die Felgen auf Verformungen.

Erst Reifencheck, dann aufpumpen!

6. Tretlager und Kurbel

Hörst du seltsame Geräusche aus Richtung der Kurbel oder wirkt der Kurbelbereich bei Treten wackelig und schwammig? In diesem Fall prüfst du das sogenannte Tretlagerspiel und die Verschraubung der Kurbelarme und Pedale. Klingt es auch ohne Spiel bei jeder Umdrehung immer noch wie in einem Nussknacker, kann es helfen die Kurbel zu demontieren und alle Kontaktstellen zu fetten. Ist in dem Bereich alles okay, geht es weiter mit den Kettenblättern, der Kassette und natürlich der Kette.

7. Antrieb

Ein Tipp-Top gewarteter Antrieb

Hier befinden sich die Verschleißteile am Fahrrad mit der größten Abnutzung. Lächeln dich Zähne an, die eher an ein Haifischgebiss erinnern oder fehlen gar welche, müssen die Antriebsteile getauscht werden. Ein ebenso wichtiges Glied des Antriebs ist die Fahrradkette. Prüfe zuerst mit einer Kettenlehre, ob sie verschlissen ist. Außerdem sollte sie Spannung aufweisen, äußerlich vollständig und intakt sowie sauber und rostfrei sein. Und zwischen den Gliedern gilt: Wer nicht schmiert, verliert. Öle oder schmiere sie mit einem Trockenschmierstoff. 
Tipp für E-Bike-Inspektion: Kontrolliere den Ladezustand deines Akkus regelmäßig; 30 % sollten nicht unterschritten werden.

8. Schaltung

Für bestmögliche Leistung sollte auch hier alles rund laufen. Die Schaltung testest du, indem du mit den Schalthebeln alle Gangkombinationen durchprobierst. Diese sollten schleiffrei und ohne zu springen laufen. Schaltwerk und Umwerfer musst du auf korrekte Ausrichtung prüfen. Ist dies nicht möglich, könnte das Schaltauge verzogen sein.

9. Bremsen

Der Fahrradbremsentest ist besonders wichtig

Jedes in Deutschland auf der Straße fahrende Fahrrad sollte zwei unabhängige, funktionstüchtige Bremsen haben!
Bitte checke also zuerst, ob Vorder- und Hinterradbremse vorhanden und fest verschraubt sind. Auch die Bremsbeläge und Bremsscheiben sollten ausreichend Dicke aufweisen. Ein nach kurzem Schieben beherzter Griff in beide Bremshebel verrät dir außerdem, ob deine Stopper prinzipiell funktionieren.
Dabei muss ein fester Druckpunkt deutlich spürbar sein.
Und was ist mit den Zügen und Leitungen? Die kommen als Nächstes.

10. Züge und Leitungen

Heutige Bikes verfügen häufig über Züge und Leitungen an der Bremsanlage sowie dem Schaltsystem – wenn nicht kabellos bzw. elektrisch.
Wenn dein Sattel höhenverstellbar ist, führt höchstwahrscheinlich auch ein Zug zur Stütze.  
Ob Hydraulikleitung, mechanische Züge oder Kabel, prüfe alle Varianten auf Knicke, Risse bzw. Dichtigkeit. Mechanische Züge und Hydraulikleitungen sollten leichtgängig bedienbar sein.

11. Lichtanlage

Funktionstüchtige Beleuchtung für die dunkle Jahreszeit

Eine funktionierende Fahrradbeleuchtung ist für Durchblick und Weitsicht in der dunklen Jahreszeit unabdingbar und für die Teilnahme am Straßenverkehr vorgeschrieben. Prüfe zuerst, ob dein Rad eine sicher montierbare bzw. fest angebrachte Vorder- und Rückleuchte besitzt. Bekommst du nach dem Einschalten und im Falle von Dynamolicht nach dem Drehen des Vorderrads keine Erleuchtung, checkst du die Kabelverlegung oder den Ladezustand von Akkus bzw. Batterien.
Willst du stressfrei durch den Alltag kommen, muss dein Fahrradrad außerdem mit Katzenaugen an Speichen und Pedalen sowie einem weißen Reflektor vorn und einem roten hinten ausgestattet sein.

12. Zubehör

Hat dein Fahrrad einen Gepäckträger, darf dieser nicht auf dem letzten Loch hängen, sondern muss gut befestigt sein. Auch die Schutzbleche sollten nicht an ein Sieb erinnern und fest montiert sein. Hast du noch keine, empfehlen wir die Schmutzengel dringend gegen Nässe und Straßen-Make-Up. Zum Schluss den Seitenständer nicht vergessen. Teste ihn ruhig auch mal auf festen Sitz und Funktion.

Unsere Top-Tipps für deinen Bike-Check

  • Bike Beauty – das Fahrrad reinigen mittels Komplettwäsche, vermindert den Verschleiß und unterstützt die Materialpflege.
  • Grip ist alles – tausche an Profil oder Seitenwand verschlissene Reifen rechtzeitig für längerfristig pannenfreien Spaß aus.
  • Verlässliche Bremsen – prüfe auf leichtgängige Funktion, Belagsdicke und falls vorhanden Bremsscheibenstärke vorn & hinten. Festgezogen sollte auch alles sein.
  • Gut geschmiert – öle und fette bewegliche Teile für weniger Verschleiß. Dies betrifft besonders die Kette, kann aber auch an Tretlager, Steuersatz und Federelementen nötig sein.
  • StVO konforme Lichtanlage für den Straßenverkehr – Vorder- und Rückleuchte mit Akku oder für Dynamo sowie Reflektoren sind elementar zum Sehen und Gesehenwerden.
  • Schutzbleche gegen Feuchtigkeit – mit den leicht nachrüstbaren Schmutzengeln (steckbar) schützt du dich effizient gegen Wasser von unten; auch bei Frühjahrskapriolen und bist sozial gegenüber Mitfahrern.
  • Intakte Griffe oder Lenkerband – diese Komponenten sind wichtig für maximale Kontrolle.

Ist alles geprüft, gepflegt und repariert erfolgt eine Probefahrt.
Teste am besten dabei noch mal grundlegende und sicherheitsrelevante Funktionen wie Lenkung, Bremsen, Schaltung und falls vorhanden die Lichtanlage. Ist alles in Ordnung und gibt es außerdem keine störenden oder untypischen Geräusche, beglückwünschen wir dich zur erfolgreichen Inspektion!

Profiwerkzeug –  passend zu unseren Top-Tipps